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Fachtagung gemeinsam mit Careleavern am 25.09.2019 in Dresden

Schritte in ein selbstbestimmtes Leben – Unterstützungsmöglichkeiten für Careleaver aus Heimen, Wohngruppen und Pflegefamilien

Was braucht es, damit junge Menschen aus der Jugendhilfe in ein selbstbestimmtes Leben starten können? Der KJRV lädt zu einen Fachtag ein, der aus der Perspektive derjenigen, die in Hilfen zur Erziehung leben oder lebten heraus gute Ansätze, Notwendigkeiten und Änderungsbedarfe formulieren wird. Dafür treten Careleaver und Fachkräfte in einem Dialog.

Ort: Dreikönigskirche Dresden, Hauptstraße 23, 01097 Dresden

 

Zeit: Mittwoch, der 25.09.2019 von 10 – 16.30 Uhr; anschließend Präsentation des Abreißkalenders „In 100 Schritten in ein selbstbestimmtes Leben” durch Careleaver.

 

Kosten: 39,- Euro (incl. Tagungsmaterialien, Getränke und Mittagsimbiss); 19,- Euro für Studierende; Kostenfrei für Careleaver und Berater_innen des KJRV

Hintergrund

Junge Menschen, die in Heimen, Wohngruppen und in Pflegefamilien aufwachsen, verlassen diese i.d.R. rund um den 18. Geburtstag (“Careleaver”). Viel früher als ihre Altersgenoss_innen, die zu Hause aufwachsen müssen sie auf eigenen Beinen stehen. Dabei haben sie viel größere Schwierigkeiten, weil sie den Übergang meist allein und ohne viel Rückhalt aus ihrer Familie gestalten müssen. Darüber hinaus sind sie benachteiligt, weil sie i.d.R. auf dem Bildungsweg weniger erfolgreich sind, weil sie häufig psychische Herausforderungen haben, weil sie häufiger von Ämtern und Behörden abhängig sind, weil sie Schwierigkeiten haben eine Wohnung zu finden ohne Bürgen, weil sie meist keine finanziellen Rücklagen haben und auch i.d.R. nicht zurückkehren können in die Einrichtungen, wenn sie mit der frühen Selbständigkeit scheitern. Die Hilfen enden meist sehr abrupt und viele Einrichtungen fragen sich, wie sie ihre erfolgreiche Arbeit gut zu Ende bringen können, wenn die Hilfen enden. Viele dieser jungen Menschen wenden sich an ombudschaftliche Beratungsstellen.

Inhalt

Das Kinder- und Jugendhilfegesetz sichert allen jungen Menschen das Recht zu, auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben Förderung und Unterstützung zu erhalten. Die Hilfen zur Erziehung bilden einen Rahmen, in dem dieser Anspruch in Einrichtungen und Pflegefamilien mit Leben gefüllt wird. Diese Unterstützung endet aber häufig mit dem 18. Geburtstag. Wir wissen aber aus vielen Studien, dass die Careleaver mit großen Herausforderungen in dieses Leben starten: Sie fühlen sich nicht ausreichend unterstützt, um tatsächlich selbstbestimmt leben zu können. Dieser Fachtag thematisiert aus Sicht von Careleavern die Probleme und Schwierigkeiten und bietet einen Diskussionsraum, in dem Fachkräfte mit Careleavern und Wissenschaftler_innen ausloten können, was konkret in der Praxis getan werden kann, um Careleavern den Übergang in ein selbstbestimmtes Leben besser als bisher zu ermöglichen.

Programm

10:00 Uhr

Begrüßung durch die Tagungsmoderatorin

10:05 Uhr

Grußwort

Bernd Heidenreich (Sächsisches Landesjugendamt)

10:15 Uhr

Zwischen Selbstbestimmung und Lebensbewältigung. Welche Ansprüche haben junge Menschen an die öffentliche Erziehungshilfe?

Dr. Severine Thomas, Universität Hildesheim

11:30 Uhr

Herausforderungen, Probleme und Chancen für Careleaver im Übergang

Teida Vera Heerdegen, Jessica Böttger, Alexander Merkel, Elsa Thurm, Björn Redmann (Kinder- und Jugendhilferechtsverein)

12:45 Uhr

Worksshops

 

Welche Bedeutungen haben Selbstorganisationen und Careleaver-Initiativen?

Anne Erhard (Careleaver e.V); Inga Abels, (Landschaftsverband Rheinland)

 

Was können Einrichtungen tun?
Martin-Bonhoeffer-Häuser Tübingen

 

Was können Einrichtungen tun?
Outlaw WG Bischofsweg

 

Übergänge für Pflegekinder Annette Seidel, Diakonie Stadtmission; Simone Noack, Outlaw gGmbh

 

Rechte für Careleaver
Ulli Schiller (Berliner Rechtshilferechtsfond Jugendhilfe)
Prof. Dr. Simone Janssen (Evangelische Hochschule Dresden)

 

Kommunale Handlungsmöglichkeiten
Angela Bachmeier- Volz, Jugendamt Karlsruhe

 

100 Schritte-Abreißkalender
Martina Werkmann (Outlaw gGmbH WG Bischofsweg)
Annegret Münch (Kinder- und Jugendhilferechtsverein e.V.)

 

15:30 Uhr

Vorstellung Workshop-Ergebnisse im Plenum

16:00 Uhr

Abschluss

Tagesmoderation: Ulrike von Wölfel (Kinder- und Jugendhilferechtsverein e.V. )

 

Unterstützt durch: Land Sachsen, Stadt Dresden, Stadt Leipzig, Drosos Stiftung

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