Landesjugend-konferenz

Selbstvertretungsplattform der Jugendhilfe in Sachsen

Die Landesjugendkonferenz ist ein neues Projekt des Kinder- und Jugendhilferechtsverein e.V. Es ist im August 2022 gestartet.

Im Projekt arbeiten Elsa Thurm, Björn Redmann und Sarah Preusker.

 

Worum geht es?

Junge Menschen, die in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Sachsen leben, sollen eine Plattform nach ihren Vorstellungen bilden, die (1.) Begegnungen zwischen ihnen ermöglicht, sie (2.) gemeinsame Erfahrungen und Probleme erkennen lässt, (3.) einen Ort darstellt, an dem junge Menschen angstfrei ihre Stimme erheben können, (4.) ihre Interessen bündelt und an Träger, Einrichtungen und gegenüber (Fach)Politik und Öffentlichkeit weitergibt und (5.) sich perspektivisch zu einer Struktur von Selbstvertretung entwickeln kann. Damit soll ein Beitrag geleistet werden, die Praxis stationärer Erziehungshilfen in Sachsen unter Beteiligung von jungen Menschen aus der Erziehungshilfe beteiligungsorientiert weiterzuentwickeln. Damit wird das Projekt im Sinne des § 4a SGB VIII tätig zur Förderung „Selbstorganisierter Zusammenschlüsse zur Selbstvertretung“.

Jahrestreffen 08. bis 10. September 2023



EINLADUNG! Unsere Rechte – Deine Chance – Unser Jahrestreffen

 

Erstmals in Sachsen soll es ein Treffen von jungen Menschen geben, die in der Heimerziehung leben. Es soll um gegenseitigen Austausch, das Kennenlernen der Rechte und den Aufbau einer Selbstvertretungsstruktur gehen.

 

Kennenlernen, diskutieren, feiern.

 

Alle Kosten trägt das Land Sachsen. Die Fahrtkosten sollte deine Wohngruppe tragen.

 

Rund 60 junge Menschen aus allen Regionen Sachsens sollen zusammenkommen. Alle leben in Heimen oder Wohngruppen. Pro WG dürfen zwei Personen kommen.

 

Ab 14 Jahre.

 

Weitere Infos folgen nach der Anmeldung. Du kannst uns auch anrufen:
Elsa (0176 / 60 195 519) oder Björn (01523 / 42 96 475)

E-Mail: redmann@kjrv.de

Veranstaltungsort: Jugendherberge Schöneck im Vogtland

 

Beginn: 08.09. um 17:30 Uhr

 

Kosten: keine. Für Unterkunft und Verpflegung sorgen wir mit Hilfe des Landes Sachsen.

 

Fahrtkosten: sollte deine WG übernehmen

 

Freistellung für Schule und Ausbildung schreiben wir dir

 

Ende: 10.09. um 13:30 Uhr

Einladung an Fachkräfte zu digitalen regionalen Informationsveranstaltungen

Wir sind gemeinsam herausgefordert! Seit einiger Zeit gilt, dass in Heimen und Wohngruppen Selbstvertretungsstrukturen (§ 45 SGB VIII) „gewährleistet werden“ müssen. In diesen Selbstvertretungen sollen junge Menschen, die in der stationären Jugendhilfe leben, ihre gemeinsamen Interessen erkennen und vertreten. Selbstvertretungen dienen dem Wohl und Schutz der Kinder und Jugendlichen. Sie sind auch ein Instrument zur Sicherung der Partizipationsmöglichkeiten.

Das Projekt Landesjugendkonferenz baut eine solche Struktur einrichtungsübergreifend für das Land Sachsen auf: Junge Menschen, die in Heimen und Wohngruppen leben, sollen zusammenkommen können und ihre Interessen gemeinsam vertreten. Diese Arbeit mit jungen Menschen hat begonnen.

Wir möchten Fachkräfte einladen zu regionalen Informationsveranstaltungen, um über Selbstvertretung in Einrichtungen und im sachsenweit gemeinsam nachzudenken:

 

Region Dresden 04.04.2023 von 9.00 bis 12 Uhr
Region Leipzig 18.04.2023 von 9.00 bis 12 Uhr
Region Chemnitz 20.04.2023 von 9.00 bis 12 Uhr

 

Herzliche Einladung!

„Dass Betreuer:innen uns anbrüllen ist nicht gut. Andersrum ist es auch nicht gut, macht aber Sinn!“ Bericht vom zweiten Workshop.

Vom 10.-12. Februar 2023 trafen sich junge Menschen im Alter zwischen 13 und 23 Jahren aus weiten Teilen Sachsen zum zweiten Mal. Neben Teilnehmer:innen des ersten Workshops waren auch einige neue Gesichter dabei. Insgesamt versammelten sich 19 junge Menschen mit Erfahrungen aus der stationären Jugendhilfe, um inhaltlich weiter an der Landesjugendkonferenz (Arbeitstitel) weiterzuarbeiten, mit anderen jungen Menschen in Kontakt zu kommen und Erfahrungen auszutauschen. Inhaltlichen Schwerpunkt war der Blick auf die UN-Kinderrechtskonvention. Wie ist der Stand der Umsetzung in den jeweiligen Einrichtungen? Im Fokus standen also die Kinderrechte, die eigenen Rechte in den Wohngruppen und die Frage danach, wie es gelingen kann, diese auch durchzusetzen.

Die gemeinsame Arbeit startete mit einer Einheit zu den UN Kinderrechten und was genau sie für Auswirkungen in den verschiedenen Einrichtungen der Jugendhilfe haben: Was bedeutet das Recht auf Privatsphäre, was bedeutet das Recht auf freien und kindgerechten Zugang zu Informationen und Medien, was bedeutet das Recht auf eine freie Meinung, was bedeutet das Recht auf eine eigene Identität u.v.m? Neben der gemeinsamen Auseinandersetzung mit den einzelnen Kinderrechten stand immer auch die Frage im Raum: wie werden sie in den Einrichtungen gelebt und umgesetzt? Hier gibt es sehr unterschiedliche Erfahrungen.

Es wird von wirklich guter Praxis bezüglich der Umsetzung der Kinderrechte erzählt. In anderen Einrichtungen spielt die Umsetzung der Kinderrechte eine eher untergeordnete Rolle. Bei der Frage danach, wie die eigenen Rechte gelingend eingefordert werden können, wie das Wissen um die Rechte verbreitet werden kann und wie die Landesjugendkonferenz hier unterstützen könnte, entstanden gute Ideen, auch zur gemeinsamen Umsetzung.

Deutlich ist geworden: Da ist noch zu vieles zu tun! Die Kinderrechte sind den betroffenen jungen Menschen zu wenig bekannt, es gibt nach wie vor zu viele Rechtsbrüche in den Einrichtungen, Beschwerden werden zu wenig ernst genommen, die Praxis ändert sich zu langsam. Und für junge Menschen, die sich weder als Junge noch als Mädchen sehen (außerhalb der Geschlechtsbinarität), ist es in WG’s schwierig. Es gibt auch positive Stimmen: Einige Einrichtungen wollen wissen, was die Themen waren, sind wirklich an den Themen dran und investieren viel Energie, damit es gelingt, dass die jungen Menschen zu ihrem Recht kommen.

 

Wir finden: Es lohnt sich, gemeinsam und solidarisch für die eigenen Rechte zu kämpfen. Das wollen wir gemeinsam tun!

 

Kinderrechte in der Heimerziehung: Einladung zu einem Workshop in Dresden - 10.-12. Februar 2023

Wir laden junge Menschen ein, die in Heimen und Wohngruppen der Jugendhilfe  in Sachsen leben. Wir wollen miteinander diskutieren über die Umsetzung von Kinderrechten in der Jugendhilfe.

10.-12. Februar 2023
Hotel Rothenburger Hof in
Dresden.

Anfahrt, Unterkunft, Verpflegung und Seminar sind kostenlos.

  • Start: Freitag, 10.02. um 17 Uhr im Hotel
  • Ende: Sonntag, 12.02. um 14 Uhr
  • ab 14 Jahre kannst du teilnehmen
  • Einverständnis der Eltern/Vormund ist nötig
Wenn du wissen willst, wie so ein Seminar abläuft und was wir mit Euch diskutieren, dann lies gern den Text hier unten.
Fragen beantworten dir Elsa (0176 / 60 195 519) und Björn (0152/34396475)

 

"Ich will auf dem Zug mitfahren und Kohlen nachlegen". Bericht vom ersten Workshop.

Am vergangenen Wochenende war es so weit – 19 junge Mensch (Careleaver:innen und Carereceiver:innen) aus weiten Teilen Sachsen trafen sich für zwei Tage in Dresden – der Auftakt für die Landesjugendkonferenz (Arbeitstitel). Inhaltliche Schwerpunkte dieser beiden Tage waren: Wieviel Erfahrung mit Selbstvertretungs- und Beteiligungsstrukturen bringen die jungen Menschen mit, was für Veränderungswünsche bezüglicher der Hilfen zur Erziehung haben sie eigentlich und wie kann gemeinsam für Veränderungen gesorgt werden, wie kann das Mitarbeiten in so einen Gremium so attraktiv sein, dass noch viel mehr junge Menschen Lust bekommen für sich und ihre Bedarfe einzustehen und wer sollte die erarbeiteten Wünsche und Forderungen aus der Landesjugendkonferenz heraus unbedingt hören? Außerdem war der Raum geöffnet, um Geschichten aus dem eigenen WG-Leben mit den anderen Teilnehmer:innen zu teilen.

 

Viele Fragen bewegten uns an diesem Wochenende, vieles wurde wieder deutlich. Die Wohngruppen arbeiten sehr unterschiedlich. Manche der Teilnehmer:innen haben viel Erfahrung mit Selbstvertretungsstrukturen, sind Gruppensprecher:innen in ihren Wohngruppen, bekommen Einladungen zu Teamberatungen und dürfen bei Bewerbungen mitentscheiden. In anderen Wohngruppen existieren Gruppensprecher:innen nicht, gibt es keine Gruppenstunden, in denen zum Beispiel alltägliche Dinge gemeinsam entschieden werden, wo Bewohner:innen zu keiner Zeit die Möglichkeit haben, mitzuentscheiden oder nur gehört zu werden.

Auch von rechtswidrigem Verhalten von Betreuer:innen und von Erschwernissen im Alltag in einer Wohngruppe wurde berichtet: Taschengeldentzug, Zwangsansparen, ganz unterschiedliche Formen, das den Teilnehmer:innen zustehende Geld auszuzahlen, Missachten der Privatsphäre, Gruppenbestrafungen oder die fehlenden Möglichkeiten, Spontan zu sein. Etwas wurde auch deutlich, dass alle Teilnehmer:innen ihre Rechte gar nicht oder nicht ausreichend kennen.
Während der zwei Tage entstanden erste großartige Ideen, mit welchen Mittel Veränderungen entstehen könnten. Es wurde ein mögliches Tauschprogramm von Wohngruppen, eine Veranstaltung nur gemeinsam mit Politiker:innen, verschiedene Formen und Möglichkeiten der Vernetzung untereinander und der gemeinsamen Weiterarbeit diskutiert.

 

Der Wunsch nach Vernetzung mit anderen Careleaver:innen und Carereceiver:innen bei den Teilnehmer:innen ist groß. Die Runde wird sich im Februar 2023 wiedersehen, um die Entwicklung von Selbstvertretungsstrukturen in Sachsen weiter voranzutreiben. Die Motivation der Teilnehmer:innen ist groß, Teil dieses Entwicklungsprozesses zu sein, gemeinsam erarbeitete Ziele für sich und andere zu erarbeiten und durchzusetzen, andere zu motivieren, über Rechte zu informieren , andere Wohngruppen kennen zu lernen und gemeinsam die Landesjugendkonferenz zu einer großen Bewegung zu machen.
Wir freuen uns auf diesen Prozess und sind schon sehr gespannt!

Einladung zu einem Workshop für junge Menschen aus der Heimerziehung Sachsens

Elsa und Björn freuen sich auf Dich!

Workshop mit sächsischen jungen Menschen aus der Heimerziehung zum Thema Selbstvertretung

 

 

Wir brauchen deine Meinungen und Ideen! Wir möchten gern in Sachsen eine Selbstvertretung junger Menschen aufbauen, die in Heimen und Wohngruppen leben. Und dafür möchten wir mit erfahrenen jungen Menschen ins Gespräch kommen. Wir sind ein unabhängiger Verein und eine Ombudsstelle. Bei uns kannst du ganz frei deine Meinung sagen, wir wollen dich hören.

22.-23. Oktober 2022 im Arcotel Dresden

Workshop, Diskussion, Deine Meinung, Unterkunft im Hotel, kostenfrei, Anfahrt inklusive, Essen, ab 14 Jahre

 

 

Wir diskutieren, schlafen und essen in einem Hotel an der Elbe in Dresden. Die Kosten für diese zwei Tage trägt das Land Sachsen, dich kostet das nichts.

Hast Du Fragen? Ruf gern Björn an (0152-34396475)

Magst Du Dich anmelden? Wir würden uns freuen.

 

Save the Date: Fachtagung 21.11.2022 von 10 – 16 Uhr an der Hochschule Mittweida "Neues für und in der Heimerziehung: Verbriefte Kinderrechte, Selbst-organisation und Beschwerde im Fokus"

Inhalt: Die Reform des Kinder- und Jugendhilfegesetzes im vergangenen Jahr hat einige Schwerpunkte in der Heimerziehung nochmals gestärkt und neue Themen gesetzt: So sollen Kinderrechte noch stärker verwirklicht werden, Beschwerderechte und -möglichkeiten deutlich ausgebaut werden und Formen der Selbstorganisation von und für Adressat:innen entwickelt werden. Träger, Einrichtungen und Fachkräfte stehen vor der Aufgabe, diese Vorgaben in der Praxis konkret umzusetzen. Vieles ist auch 17 Monate nach der Reform noch unklar.

In Sachsen sollen diese Themen u.a. mittels einer neuen Plattform vorangetrieben werden: Junge Menschen, die in der Heimerziehung leben oder lebten, sollen sich zusammenfinden in der „Landesjugendkonferenz“ (Arbeitstitel) und ihre Wünsche, Vorstellungen und Forderungen miteinander entwickeln. Die Idee ist, dass aus möglichst vielen Einrichtungen Jugendliche zu dieser Plattform stoßen und dabei unterstützt werden, ihre Interessen gemeinsam und gestärkt vorzubringen. Den Rahmen dieser Plattform wird der Kinder- und Jugendhilferechtsverein e.V. landesweit gestalten.

Bei der Präsenz- Fachtagung erinnern wir an die neuen gesetzlichen Grundlagen und fragen nach den Entwicklungen in der Praxis. Gemeinsam erörtern wir, wie die erweiterten Ansprüche der Adressat:innen an eine erneuerte, menschengerechte Jugendhilfe umgesetzt werden können und welche Rolle dabei die jungen Menschen spielen können. Es werden auch junge Menschen aus der Heimerziehung selbst auf dieser Fachtagung sprechen und diskutieren. Aber auch Träger, Einrichtungen und Fachkräfte können sich an diesem Prozess aktiv beteiligen und auf der Tagung ihre Vorstellungen einbringen.

Anmeldung: https://doo.net/veranstaltung/115316/buchung

Kosten:

30 Euro für Fachkräfte,
15 Euro für Studierende,
Kostenfrei für Adressat:innen der Jugendhilfe und Mitglieder des KJRV e.V.

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