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Gruppenbild Landesjugendkonferenz

Eine neue, starke Stimme: Sachsen hat eine Vertretung der jungen Menschen aus Wohngruppen der Jugendhilfe

Die erste landesweite Selbstvertretung in der Jugendhilfe hat sich konstituiert.

Es ist gelungen! Zum ersten Mal in der Geschichte Sachsens gibt es eine Vertretung der jungen Menschen aus Wohngruppen der Jugendhilfe. Diese hat sich Anfang September 2023 unter dem Titel „Landesjugendkonferenz Sachsen“ gegründet. Rund 60 junge Menschen, die in Wohngruppen leben und bis vor kurzem lebten, trafen sich in der Jugendherberge Schöneck/Vogtland. Sie haben einen 14köpfigen Sprecher:innenrat gewählt, der die Interessen aller jungen Menschen vertritt, die in der Jugendhilfe leben. Die Landesjugendkonferenz als Parlament der Wohngruppenbewohner:innen will eine starke Stimme werden im Chor der Fachöffentlichkeit, damit sich die Bedingungen des Aufwachens in der Jugendhilfe verbessern.

Dafür haben sie 30 erste Forderungen aufgestellt, die sie nun präzisieren und in den Diskurs einbringen wollen: Von der Achtung der Privatsphäre in Wohngruppen über Forderungen nach mehr Transparenz und mehr Taschengeld bis hin zu Möglichkeiten sexueller Entfaltung im Aufwachsen. Die Kinder- und Jugendbeauftragte des Landes, Susann Rühtrich, die ebenfalls auf der Veranstaltung anwesend war, wird diese Forderungen mitnehmen in die sächsische Politik. Die Rolle des Kinder- und Jugendhilferechtsverein e.V. ist es, als unabhängiger Verein den Prozess der jungen Menschen zu begleiten und zu unterstützen.

Der Sprecher:innenrat der Landesjugendkonferenz steht für Debatten und Diskurse zur Verfügung und kann angefragt werden. 

Weitere Informationen können unter www.landesjugendkonferenz.de abgerufen werden.

Stimmen junger Menschen zur Konferenz

Was hat dich zur Teilnahme motiviert?

„Mich mit anderen Leuten aus Heimen oder WG austauschen; mehr über unsere Rechte erfahren.“

„Wollte mal raus aus der WG und andere Leute kennenlernen.“

„Mehr über meine Rechte erfahren; unsere Ansprüche weiter in die Politik tragen.“

„Die Einrichtungsleitung haben mich hierher delegiert, habe eigentlich keinen Bock.“

Worauf hast du dich gefreut?

„Viele Informationen, um in den WGs etwas verändern zu können“

„Auf viel Wissen und auch Spaß mit anderen“

„Auf gute Gespräche mit Jugendlichen, vielleicht auch neue Freunde finden“

„Mal erzählen können, wie (schief) das bei uns in der WG läuft“

„Mal ein paar Tage mehr Freiheiten zu haben als in der WG“

„Mehr über meine Rechte zu erfahren und das an andere weitergeben zu können“

„Argumente zu bekommen, um mit meinen Betreuern über meine Rechte streiten und mich durchsetzen zu können“

Was war besonders gut?

„Es war insgesamt toll.“

„Jeder hat irgendetwas gefunden, woran er Spaß hatte.“

„Es war ein gutes Miteinander.“

„Am besten waren die Workshops, wo man sehr viel erfahren hat.“

„Zeitliche Struktur war gut.“

„Sehr schön, viele nette Menschen.“

„Toller Austausch.“

„Man konnte eigene Vorschläge einbringen.“

„Sehr schöner Aufbau des Wochenendes, kein Stress, aber auch keine Langeweile.“

„Sehr erfolgreich, ziemlich cool, sehr informativ“

 

Was hat dich gestört?

„Workshopzeiten waren zu kurz, weil die Zeit nicht gereicht hat, um alles loszuwerden, was wir sagen wollten.“

„Manchmal war es ein bisschen chaotisch, weil etwas verschoben wurde, aber im Gespräch mit anderen hat man sich dann immer wieder gut orientieren können.“

„Wenn man Regeln beschließt, wie beim ersten Plenum, dann sollten die auch eingehalten werden“

„Mehr Freizeit wäre gut gewesen, der Samstag war sehr voll.“

„Wahl war nervenaufreibend und chaotisch.“