„leaving care” bedeutet übersetzt aus dem englischenin etwa: den Betreuungsstatus verlassen oder Fürsorge verlassen.
„Care leaver” sind junge Erwachsene die ihr Leben oder einen Teil davon in öffentlicher Erziehung – z.B. einer Wohngruppe oder einer Pflegefamilie – verbracht haben und sich am Übergang in ein eigenständiges Leben befinden.
Der Begriff wird in der Regel ohne Altersangabe verwendet, da man sein Leben lang Care Leaver bleibt. Oftmals stehen diese jungen Menschen vor anderen Herausforderungen als Menschen, die in ihrer Herkunftsfamilie groß geworden sind. Diese Herausforderungen sind beispielsweise:
- Viel früher als ihre Altersgenoss_innen, die zu Hause aufwachsen müssen sie auf eigenen Beinen stehen,
- sie müssen den Übergang meist allein und ohne viel Rückhalt aus ihrer Familie schaffen
- sie sind i.d.R. auf dem Bildungsweg weniger erfolgreich
- sie haben häufiger psychische Herausforderungen zu bewältigen
- sie sind häufiger von Ämtern und Behörden abhängig
- sie haben häufig Schwierigkeiten, eine Wohnung zu finden ohne Bürgen
- sie haben meist keine finanziellen Rücklagen
- sie können i.d.R. nicht zurückkehren in die Einrichtungen, wenn sie mit der frühen Selbständigkeit scheitern.
Viele Informationen dazu gibt es z.B. beim Careleaver e.V. und bei der Universität Hildesheim.
Seit 2017 arbeitet auch der Kinder- und Jugendhilferechtsverein e.V. explizit mit Careleavern, um deren Lebenslagen zu verbessern und ihre Rechte einzufordern.
Dabei wird der KJRV durch die Drosos Stiftung unterstützt.