17. Newsletter November 2022
Kinder- und Jugendhilferechtsverein e.V.

1) Vorwort

Der KJRV hat sich entschieden, dieses Jahr noch eine dritte Fachtagung zu veranstalten. Unter dem Titel „Neues für und in der Heimerziehung: Verbriefte Kinderrechte, Selbstorganisation und Beschwerde im Fokus" Wollen wir vor allem die Rechte von jungen Menschen und ihren Familien in den Vordergrund rücken. Gerade an die stationäre Heimerziehung richten sich aktuell nach der SGB VIII- Reform sehr viele Forderungen. Dazu passt doch ganz gut, dass wir in den vergangenen Wochen ein neues Projekt gestartet haben: die "Landesjugendkonferenz" als eine Art Landesheimrat für Sachsen. Und in den kommenden Wochen starten unsere Fortbildungen in den Jahren 2023 und 2024 zum Thema "Macht in Hilfeprozessen". Fühlen Sie herzlich eingeladen, an unseren Veranstaltungen und Projekten aktiv teilzunehmen.


2) Erster Sammelband zu Ombudschaft in der Kinder- und Jugendhilfe erschienen

Der Sammelband „Ombudschaft in der Kinder- und Jugendhilfe: Grundlagen – Praxis – Recht”, herausgegeben von Andrea Len, Melissa Manzel, Lydia Tomaschowski, Björn Redmann & Prof. Dr. Peter Schruth ist im Oktober 2022 im Beltz Verlag erschienen.

 

Im Band sind auch Beiträge von Careleaver:innen und einer Mutter, die sich im KJRV engagieren sowie von Kolleg:innen des KJRV.

In diesem Band wird Ombudschaft in der Kinder- und Jugendhilfe, welche seit 20 Jahren besteht und seit 2021 gesetzlich verankert ist, erstmals umfassend dargestellt. Die knapp 30 Beiträge beleuchten fachliche Grundlagen, praktische Erfahrungswerte, zentrale Diskussionslinien und rechtliche Aspekte des Themengebietes. Damit möchte der Sammelband Orientierung im Arbeitsfeld Ombudschaft bieten und zu dessen Weiterentwicklung beitragen.

Mit Beiträgen von: Manuel Arnegger, Jessica Böttger, Frank Dorsch-Irslinger, Dr. Thomas Meysen, Dr. Severine Thomas, Kathleen Emmrich, Henriette Grapentin, Hans-Peter Häußermann, Claudia Kittel, Andrea Len, Robin Loh, Melissa Manzel, Björn Redmann, Prof.‘in Dr. Nicole Rosenbauer, Roland Rosenow, Jasmin Sachse, Prof. Dr. Philipp Sandermann, Ulli Schiller, Prof. Dr. Reinhold Schone, Prof. Dr. Wolfgang Schröer, Prof. Dr. Peter Schruth, Elsa Thurm, Lydia Tomaschowski, Jamie Uffelmann, Prof.´in Dr. Ulrike Urban-Stahl, Ulrike von Wölfel & Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Wiesner.

Zielgruppe: Das Buch richtet sich an Fachkräfte, die mit Theorie, Praxis und/oder Fachpolitik der Kinder- und Jugendhilfe (insbesondere den Hilfen zur Erziehung) befasst sind, sowie Studierende der Sozialen Arbeit, Sozialpädagogik und angrenzender Fachgebiete.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Bestellung gibt es hier.

 


3) Landesjugendkonferenz - ein Landesheimrat in Sachsen - Neues Projekt

Die Landesjugendkonferenz (Arbeitstitel) ist ein neues Projekt des Kinder- und Jugendhilferechtsverein e.V. Es ist im August 2022 gestartet. Im Projekt arbeiten Elsa Thurm und Björn Redmann.

Worum geht es? Junge Menschen, die in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe in Sachsen leben, sollen eine Plattform nach ihren Vorstellungen bilden, die (1.) Begegnungen zwischen ihnen ermöglicht, sie (2.) gemeinsame Erfahrungen und Probleme erkennen lässt, (3.) einen Ort darstellt, an dem junge Menschen angstfrei ihre Stimme erheben können, (4.) ihre Interessen bündelt und an Träger, Einrichtungen und gegenüber (Fach)Politik und Öffentlichkeit weitergibt und (5.) sich perspektivisch zu einer Struktur von Selbstvertretung entwickeln kann. Damit soll ein Beitrag geleistet werden, die Praxis stationärer Erziehungshilfen in Sachsen unter Beteiligung von jungen Menschen aus der Erziehungshilfe beteiligungsorientiert weiterzuentwickeln. Damit wird das Projekt im Sinne des § 4a SGB VIII tätig zur Förderung „Selbstorganisierter Zusammenschlüsse zur Selbstvertretung“.

Der erste Schritt: Einen ersten Workshop haben wir Anfang Oktober mit 19 jungen Menschen durchgeführt, die in den Einrichtungen leben oder lebten. Wir haben sie gefragt, wie sich so eine Plattform vorstellen. Die Gruppe will miteinander weiterarbeiten. Weitere Workshops im Abstand von 2 Monaten wird es im kommenden Jahr geben.

So geht es weiter: Auf der Fachtagung am 21.11.2022 in Mittweida wollen wir mit der Praxis, mit den Einrichtungen diskutieren, welche Beiträge sie leisten können für die Etablierung einer solchen Landesjugendkonferenz. In den Workshops mit den jungen Menschen wird dann die erste jährliche zentrale Veranstaltung, die Landesjugendkonferenz für Frühsommer 2023 vorbereitet, auf der wir möglichst viele junge Menschen aus Heimen und Wohngruppen an einem Wochenende versammeln wollen.

Weitere Informationen: www.landesjugendkonferenz.de


4) Fortbildungen 2023/2024: Wer MACHT Hilfeprozesse?

Im Juni 2021 ist das reformierte SGB VIII in Kraft getreten. Eine wesentliche Zielrichtung des Gesetzgebers war die Stärkung der Beteiligungs- und Beschwerderechte von jungen Menschen und Familien. Offenbar aus gutem Grund, denn Studien zeigen, dass sich junge Menschen und Familien in Hilfeprozessen der Kinder- und Jugendhilfe oftmals nicht wirklich beteiligt fühlen. Junge Menschen und Eltern fühlen sich ohnmächtig, nicht gehört und häufig mit ihren Perspektiven wenig wertgeschätzt. Dies verdeutlicht: Hilfeprozesse in der Kinder- und Jugendhilfe finden nicht auf Augenhöhe statt. Sie sind gekennzeichnet von einem strukturellen Ungleichgewicht der Machtverhältnisse. Dieses ist nur reduzierbar durch fundiertes Fachwissen, die ständige professionelle Selbstreflexion und den konsequenten Einbezug der jungen Menschen und Familien.

Denn: Gelingende Kooperation braucht gegenseitiges Verständnis für die unterschiedlichen Perspektiven.   

Das neue Fortbildungsprogramm 2023-2024 des Kinder- und Jugendhilferechtsvereins e.V. will zu diesem Verständnis beitragen. Vertreter*innen verschiedener Arbeitsfelder und Disziplinen werden ihre Rolle und ihren Auftrag im Hilfeprozess vorstellen. Sie werden ihr professionelles Handeln rechtlich ein-ordnen, fachlich begründen, ihre Schlussfolgerungen erläutern und dabei vor dem Hintergrund der Machtfrage kritisch thematisieren. Dabei werden in den Veranstaltungen jeweils auch die wichtigen Neuerungen des KJSG hinsichtlich der Beteiligungs- und Beschwerderechte für junge Menschen und Familien dargestellt. Im gemeinsamen Gespräch miteinander können diese Änderungen auf Ihre Praxistauglichkeit hin überprüft werden und Fragen nach der Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe gestellt werden. Nach dem Motto: nach der Reform ist vor der Reform!

14 Halbtagsveranstaltungen.

Mit Beiträgen von: Careleaver:innen und Eltern, Eric Lacroix, Claudia Seiler, Tobias Thomschke, Mandy Albrecht, Dagmar Michael, Jens Borrmann-Lupprian, S. Keil de Ballon, Andreas Rösch, Dr. Michael Brünger, Kerstin Heuke, Andreas Hornung, Ulrike von Wölfel, Elsa Thurm, Björn Redmann und Sarah Preusker.

Informationen und Anmeldung hier.


5) Überarbeitete Hilfeplanbroschüre, aktuelle Fachtagung
Überarbeitete Hilfeplanbroschüre mit neuem SGB VIII nun erhältlich
Hilfeplanbroschüre mit neuem SGB VIII – Stand: 2022   Diese Broschüre wurde von jungen Menschen…
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Neues für und in der Heimerziehung: Verbriefte Kinderrechte, Selbstorganisation und Beschwerde im Fokus.
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(Albert Einstein)

 

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Louisenstrasse 81 

01099 Dresden

 

Telefon: 0351 / 84 222 874

www.jugendhilferechtsverein.de

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